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Gemeinde Sollstedt
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Geschichte von Sollstedt
Der Ort Sollstedt wird 1221 zum ersten Mal durch ein Walkenrieder Pergament, welches eine Verleihung beurkundet erwähnt. Der Name des Ortes wandelt sich von Solstede (1221) über Soilstedt (1531) zu Sollstedt (1794). Dieser Name blieb bis heute erhalten.
Durch frühgeschichtliche Ausgrabungen ist eine erste Besiedlung des Nordthüringer Raumes schon vor mehr als 4.000 Jahren nachgewiesen. Diese Besiedlungen waren aufgrund der abgeschlossenen Lage sehr spärlich.
Mit der Wanderung von Stämmen und Völkern in Europa drangen auch keltische und germanische Stämme in den Thüringer Raum vor. Auch römische Soldaten und Händler sind, aufgrund von Funden, in diesem Gebiet nachgewiesen. Die verschiedensten germanischen Stämme und von Osten eingewanderte Slawen bildeten das spätere Volk der Thüringer.Das Land aber wechselte durch Kriege, Schenkungen und Vererbungen oft seine Besitzer. Lohraer Grafen, Beichlinger Grafen, Braunschweiger Herzöge und Brandenburger Fürsten verwalteten zu den unterschiedlichen Zeiten dieses Territorium.
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Sollstedt zur Grafschaft Hohenstein und ging Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Königreiches Westfalen über. Nach der napoleonischen Herrschaft fiel die Grafschaft Hohenstein mit Sollstedt zu Preußen.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Kreis Nordhausen dem Land Thüringen „zugeschrieben". Im Zuge einer von der DDR durchgeführten Verwaltungsreform wurde das Land Thüringen aufgelöst. Der Kreis Nordhausen mit Sollstedt gehörte jetzt zum Bezirk Erfurt. Mit Wiederherstellung der Einheit Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurde aus den drei DDR-Bezirken Erfurt, Gera und Suhl das Land Thüringen. Jetzt sind die Sollstedter wieder Thüringer.
Das 20. Jahrhundert ist sicherlich auch für Sollstedt das erlebnisreichste Jahrhundert in seiner Geschichte.Zeitgleich mit der Wiedervereinigung und der vorangegangenen Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion erfolgte auch der wirtschaftliche Zusammenbruch des sogenannten „Sozialistischen Lagers", allen voran der Sowjetunion, welche auch territorial auseinanderfiel. Dies hatte unter anderem zur Folge, daß die Absatzmärkte der volkseigenen Betriebe der ehemaligen DDR wegfielen und dadurch für viele Betriebe keine Wirtschaftlichkeit mehr darzustellen war. So auch für das Kaliwerk Sollstedt. Ca. 1.200 Arbeitsplätze fielen mit einem Schlag weg. In den „Planungen zur DDR-Zeit" war zwar auch die Stillegung der Produktion in Sollstedt für 1990 vorgesehen, aber mit ganz anderen Modalitäten. Ein schweres Erbe also für die erstmals am 06.05.1990 freigewählten 20 Gemeindevertreter mit dem am 06.06.1990 gewählten Bürgermeister Herrn J. Hohberg. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung stellten sie sich diesen Problemen und begannen eine Neu- und Weiterentwicklung des Ortes zum Wohl seiner Bewohner. Trotz aller Anstrengungen ist die hohe Arbeitslosigkeit nach wie vor das Problem Nummer eins, aber nicht nur in Sollstedt, sondern leider in ganz Deutschland.
In der Gemeindevertretersitzung im Januar 1994 stellte der Bürgermeister einen Eilantrag mit dem Ziel, eine Ausnahmegenehmigung für den Bestand von Sollstedt als selbständige Gemeinde zu erhalten. In derGemeindevertetersitzung am 22. März 1994 konnte der Bürgermeister aufgrund der Erteilung der Genehmigung durch das Landesverwaltungsamtes mitteilen: „Sollstedt bleibt eine selbständige Gemeinde mit eigener Verwaltung!".
Sollstedt wurde danach durch den am 24. November 1995 beschlossenen Eingemeindungsvertrag durch den Ortsteil Wülfingerode und zum 1. Januar 2009 durch den Ortsteil Rehungen erweitert.
Das Wappen von Sollstedt ist in den Farben Blau und Orange gehalten. Es ist auf der blauen Seite ein Baum, mit einem rot-weiß geschachten Wappen daran, abgebildet. Auf der orangen Seite ist der Sollstedter Bär abgebildet.
Folgendes wird u. a. berichtet:
Die Abbildung des Bären rührt einer Überlieferung folgend
eventuell daher, dass einmal ein paar Bernteröder Musikanten auf dem Galgenberg in Wülfingerode Rast machten. Einer von ihnen hatte einen Kontrabass dabei und ließ dieses unter einem Baum stehen. Als der Wind anfing zu wehen, hörte es sich an, als würde ein Bär brummen. Außerdem sah es von weitem auch aus wie ein Bär. Die Sollstedter hörten dies unglaubliche und zogen los um den Bär zu fangen. Als sie auf dem Galgenberg ankamen, bemerkten sie natürlich dass es dort keinen Bären gab. Dies haben sie beim anschließenden Umtrunk natürlich völlig anders gesehen. Sie berichteten einen Bären erlegt zu haben. Seit diesem Zeitpunkt erhielten die Sollstedter den Spitznamen „Bärenfänger".
Der Baum im Sollstedter Wappen soll vermutlich genau jener Baum sein, unter dem die Sollstedter Bauern den Bären haben sitzen sehen. Das Wappen am Baum geht darauf zurück, dass Sollstedt einst zur Grafschaft Hohenstein gehörte.
Der Ort Sollstedt wird 1221 zum ersten Mal durch ein Walkenrieder Pergament, welches eine Verleihung beurkundet erwähnt. Das Land wechselte durch Kriege, Schenkungen und Vererbungen oft seine Besitzer. Lohraer Grafen, Beichlinger Grafen, Braunschweiger Herzöge und Brandenburger Fürsten verwalteten zu den unterschiedlichen Zeiten dieses Terretorium. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Sollstedt zur Grafschaft Hohenstein und ging Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Königreiches Westfalen über. Nach der napoleonischen Herrschaft fiel die Grafschaft Hohenstein mit Sollstedt zu Preußen. Mitte des 14. Jahrhunderts Verpfändeten die Beichlinger ihren Besitz an den Hohensteiner Grafen. Ab dem Jahr 1593 Herrschte Herzog Julius Heinrich von Braunschweig über das Amt Lohra zu dem auch Sollstedt gehörte. Später besetzten Kaiserliche Truppen die Grafschaft Hohenstein. Im Jahr 1628 verpfändete Kaiser Ferdinand II die Grafschaft für 60.000 Gulden an den Grafen Christoph Simon von Thun. 1631 eroberten Schweden das Gebiet und mussten es aber im selben Jahr wieder verlassen. Nach dem Jahr 1648 wurden die Herrschaften Lohra und Klettenberg dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg zuerkannt. 1701 gelangte Sollstedt als brandenburgischer Besitz zum neu gegründeten Königreich Preußen. Im Jahr 1806 gelangte der Kreis in französischen Besitz. 1813 war die Wiedereinführung der landrätlichen Kreisverfassung und die Unterstellung des Kreises Grafschaft Hohenstein. Im Jahr 1918 gab es eine Unterstellung Preußens.
Wann Sollstedt das Recht bekam ein Wappen zu Führen Sollstedter Fahne Auf Grund der §§ 11 Absatz 2 und 117 Absatz 3 der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde der Gemeinde Sollstedt, Kreis Grafschaft Hohenstein, das Recht zur Führung dieses Wappens verliehen.
1989
06./07. 1989 | Gemeindemitglieder nehmen am Leipziger Kirchtag teil: Aufbruchstimmung |
18.07.1989 | Fahrt nach Buchenwald: Gedenkfeier anlässlich des 50. Todestages von Pfr. Paul Schneider |
01.08.1989 | Im Pfarrhaus: Gespräch zur Situation zwischen Pfr. Hoefert und Gen. Stein, Referent für Kirchenfragen bei Rat des Kreises Nordhausen |
03.08.1989 | Gespräch zur Situation zwischen Pfr. Hoefert und Bürgermeister Bartlitz |
07.08.1989 | Sitzung beim Rat der Gemeinde Sollstedt |
11./12.08.1989 | kath. Wallfahrer aus Magdeburg machen in Sollstedt Station |
01.09.1989 | Friedensgebet: vor 50 Beginn des 2. Weltkrieges |
05.09.1989 | Pfr. Hoefert zur Sitzung des oekum. Arbeitskreises in Magdeburg: Informationen zum Neuen Forum |
14.09.1989 | gemeinsame Sitzung GKR und Gmd. Rat Sollstedt: Gespräch zur Situation der DDR |
24.09.1989 | Probsteijugendsonntag in Sollstedt: Jugendpfarrer Hülsemann-Bln. informiert über die aktuelle Lage |
09.10.1989 | Sitzung Kulturkomm. mit Gen. Niedenführ: Wie weiter in der DDR? |
13.10.1989 | Rev. Malcolm Smith, URC England, kommt zum Kirchweihfest |
15.10.1989 | Kirchweih- und Knopffest beim Kaffeetrinken Gespräche mit Jugendlichen über Bürgerversammlung mit NF in der Kirche |
19.10.1989 | Chor aus Bremen-Lüssum singt in der Kirche, danach intensive Gespräche |
24.10.1989 | CDU-Versammlung: Wie weiter? |
25.10.1989 | Friedensgebet und große Bürgerversammlung mit NF in der Kirche; Unterschriften betr. Zulassung NF gegeben, aufbewahrt vorerst im Pfarramt |
04.11.1989 | 1. Grubenfahrt des Pfarrers, war früher nicht erlaubt gewesen |
13.11.1989 | Friedensgebet und Sitzung BIS |
15.11.1989 | Pfr. Hoefert: Gespräch mit Funktionären im Klubhaus |
17.11.1989 | Friedensgebet, dann Bürgerversammlung in der Festhalle |
20.11.1989 | Friedensgebet und Sitzung BIS |
05.12.1989 | anonymer Anruf aus Nordhausen: Bei der Besetzung der Stasi-Zentrale sind Belege über Bespitzelung des Pfarrers entdeckt worden |
07.12.1989 | Gespräch des Pfr. Hoefert mit Bürgermeister Bartlitz zur Vorbereitung des „Runden Tisches" |
09.12.1989 | Gespräch des Pfr. mit Dr. Kox, Paed. Inst. Nordhausen |
11.12.1989 | Versammlung NF im Pfarrhaus |
13.12.1989 | Friedensgebet und 1. „Runder Tisch" im Klubhaus |
18.12.1989 | BIS tagt im Pfarrhaus, bis März 1990 |
22.12.1989 | mittags Friedensgebet wegen Unruhen in Rumänien |
28.12.1989 | Paketaktion für Rumänien |
31.12.1989 | um 23:30 Uhr Friedensgebet in der Kirche |
1990
10.01.1990 | 1. Gespräch in POS über die Probleme Kirche-Schule Teilnehmer kirchlicherseits: Fr. Leidel BIS, Fr. Hoefert Kath., Pfr. Hoefert, schulicherseits: Direktorin Panse, Lehrerin Strauß, Lehrer Ohse |
12.01.1990 | Bürgerforum |
22.01.1990 | CDU-Versammlung mit Teilnahme des Pfarrers |
27.01.1990 | 1. große Begegnung nach Grenzöffnung KG Sollstedt mit der Partnergemeinde Assen, NL, in Gütersloh - Isselhorst |
06.02.1990 | 2. „Runder Tisch" |
15.02.1990 | Pfr. Hoefert u. a. besichtigen im Beisein eines Postangestellten die Telefonzentrale in Sollstedt wegen des Verdachts auf Abhörvorrichtung ergebnislos |
18.02.1990 | 1. Partnergemeindetreffen Sollstedt-Bauschheim in Sollstedt |
08.03.1990 | 2. Gespräch in POS: Mitarbeit des Pfr. in der Sch. |
18.03.1990 | 1. freie Wahlen zur Volkskammer der DDR |
01.04.1990 | Kreuzweg in DORA mit vielen Teilnehmern der BRD und den NL |
23.04.1990 | 1. Schulunterricht des Pfr. in POS, anschließend Gespräch mit Direktorin Panse |
27.04.1990 | Wahlversammlung zur Kommunalwahl |
02.-04.05.1990 | weiterer Schulunterricht des Pfarrers |
06.05.1990 | Kommunalwahl: Sieg der BIS |
07.05.1990 | Einzelgespräch des Pfarrers mit dem bisherigen Bürgermeister Bartlitz und dem neu gewählten Bgm. J. Hohberg |
17.05.1990 | in Obergebra: Gedenkgottesdienst für die 1952 unschuldig hingerichteten Obg. Bürger Muras und Wilhelm (aufgezeichnet von „Kontrast", ARD) |
25.-27.05.1990 | 1. Gemeindefahrt von Sollstedt nach Bauchheim |
30.05.1990 | BIS-Sitzung zur Vorbereitung des 06. Juni |
06.06.1990 | Friedensgebet in der Kirche, konstituierende Sitzung der neuen Gemeindevertretung im Klubhaus |
21.06.1990 | Bürgerversammlung: Wie geht es weiter? |
26.06.1990 | Bespr. mit Pn. Boettcher, Nordh. über die Gründung eines „sozialen Zentrums" |
20.07.1990 | in Nordhausen Gespräch des Pfr. mit Gen. Stein, der als Mitarbeiter beim Rat des Kreises ausscheidet |
03.09.1990 | Bespr. in Bleicherode über Errichtung von Sozialstationen |
06.09.1990 | Gedenkstein-Einweihung in Obg. (vgl. 17.05.1990) |
09.09.1990 | 1. gemeinsames Gedenken für OdF von Kirche, Schule und Kommune |
27.-30.09.1990 | 1. Gemeindefahrt nach Assen |
03.10.1990 | „Tag der dt. Einheit": 11 Uhr Festversammlung, 18 Uhr Friedensgebet, 19 Uhr Gemeindeabend im Pfarrhaus |
09.10.1990 | Bespr. in POS wegen Religionsunterricht in der Schule |
12.-21.11.1990 | Friedensdekade |
10.12.1990 | Bürgermeister Hohberg empfängt Rev. M. Smith unseren Gast von der URC |
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Ulrich Haberland wurde am 06. Dezember 1900 als Sohn einer Pfarrersfamilie in Sollstedt geboren. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Sollstedt zur Provinz Sachsen. Er wuchs in Halle an der Saale auf und studierte dort auch Naturwissenschaften mit dem Hauptfach Chemie, in dem er 1924 promovierte. Anschließend nahm er eine Anstellung in Hannover an. Im Jahr 1928 wechselte er zum Werk Uerdingen der IG Farben, wo er 1938 zum Werkleiter aufstieg. Fünf Jahre später übernahm er die Leitung des Werks Leverkusen sowie der Betriebsgemeinschaft Niederrhein. Entscheidenden Einfluss nahm Haberland dann nach dem Krieg, als er sich bei den Besatzungsmächten für den Fortbestand des Unternehmens Bayer einsetzte und diesen tatsächlich auch erreichte. Mit der Neugründung der Bayer AG im Jahr 1951 wurde er deren Vorstandsvorsitzender und forcierte die Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten, worauf sehr bald Produkte den halben Umsatz ausmachten, die das Vorgängerunternehmen gar nicht im Angebot hielt. 1953 erhielt Haberland eine Honorarprofessur an der Universität Bonn, 1960 die Ehrendoktorwürde der Universität Köln. Zu seinem 60. Geburtstag gratulierte der Begründer der sozialen Marktwirtschaft und Vater des "Wirtschaftswunders", Professor Dr. Ludwig Erhard, persönlich. Bundeskanzler Adenauer, der den Jubilar besonders schätzte, war durch Krankheit verhindert.
Im Jahr 1961 verstarb Ulrich Haberland an Herzversagen. Zum Gedenken legten die 60.000 Beschäftigten, vor allem auch wegen seines sozialen Engagements, für 5 Minuten die Arbeit nieder. Nach ihm war das "Ulrich-Haberland-Stadion" in Leverkusen (jetzt BayArena) benannt. Heute trägt nur noch der Nachbarplatz seinen Namen, er ist jedoch einer von 19 Ehrenringträgern der Stadt Leverkusen. Mit einer Spende von 1 Million DM initiierte er kurz vor seinem Tod den Bau des Studentendorfes Efferen der Universität Köln 1963 bis 1965. Die ersten vier Häuser erhielten den Namen "Ulrich-Haberland-Häuser". In Bergisch-Gladbach, Bonn und Dormagen sind Straßen nach ihm benannt.
Ulrich Haberland ist auf dem Manforter Friedhof in Feld 21, Grab Nummer 262 begraben.
Quellen:
www.wikipedia.org
www.leverkusen.com/whoiswho
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